Feuerwehr Reilingen

Erste Verkehrsfahrt gibt Einblicke in die Reilinger Verkehrssituation

Die Verkehrssituation ist in Reilingen vielerorts immer wieder im Gespräch - im Gemeinderat und technischen Ausschuss gar ein Dauerbrenner seit Jahren. Beim Sanieren von Straßen oder dem Erschließen neuer Baugebiete wird auch versucht, stehts die neuesten Erkenntnisse in Sachen Verkehr mit einfließen zu lassen.

Die Pandemie hat auch hier wieder für eine rasante Veränderung gesorgt. Stieg die Zahl der Menschen mit Auto vorher schon rasant an, sind seit der Pandemie noch dutzende Wohnmobile und Wohnwagen dazugekommen. Die Zahl der Sprinter und Lastkraftwagen nehmen ebenfalls zu. All das muss irgendwo abgestellt werden. Seit der Pandemie arbeiten zudem wesentlich mehr Menschen mobil als vorher. Was dazu führt, dass die Firmenwagen tagsüber nicht mehr im Parkhaus der Firma, sondern vor dem Haus stehen. Dies führt dann wiederum dazu, dass Vorgärten, die eigentlich dringend für Klima, Flora und Fauna, gebraucht würden, ebenfalls gepflastert und als Parkplatz genutzt werden.

Falsch parkende Autos versperren Kindern den sicheren Schulweg, hindern ältere Menschen mit Rollator am Weiterkommen, oder machen den täglichen Weg mit Kinderwagen zum Abenteuer. Uns als Feuerwehr behindern sie aber vor allem bei der Fahrt zum Einsatz oder an der Einsatzstelle selbst.

Das Parken selbst ist in der Straßenverkehrsordnung an unterschiedlichen Stellen geregelt: Sowohl durch Verkehrszeichen, die das Halten und Parken regeln, sowie Abstandsangaben, die einzuhalten sind. Ob das teils abenteuerliche Parken dann aus Unwissenheit, Dreistigkeit oder schlicht Faulheit nicht eingehalten wird, wissen wir nicht. Was wir wissen, ist: Im Ernstfall kostet dies wertvolle Zeit und im schlimmsten Fall: Menschenleben!

Sie wollen im Notfall schnell Hilfe? Andere auch! – Unter diesem Motto versuchen wir aus Sicht der Feuerwehr für das Thema zu sensibilisieren.

Bei der Verkehrsfahrt am Samstagvormittag, den 02.12.2023, hatten wir die Möglichkeit, einigen Mitgliedern des Gemeinderats, der Feuerwehrsachbearbeiterin Frau Brümmer, Frau Hecker vom Ordnungsamt und Herrn Bürgermeister Weisbrod, diese Sicht bzw. Perspektive zu vermitteln. Frau Brümmer und Frau Hecker nutzen die Gelegenheit, um falschgeparkten Fahrzeugen einen Hinweisflyer zu hinterlassen. Zusätzlich kam man mit vielen Anwohnerinnen und Anwohnern in Kontakt.

„Samstagsmorgens gegen 10 Uhr sind natürlich viele Reilingerinnen und Reilinger einkaufen, im Baumarkt, auf dem Häckselplatz, in Mannheim oder Heidelberg usw. Das heißt, viele der sonst parkenden Autos sind unterwegs. Für diese Verkehrsfahrt wurde sich natürlich auch an die StVO gehalten, also kein Sondersignal und vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit. Dennoch konnten wir an wichtigen Punkten zeigen, dass ein Durchkommen im Einsatzfall sehr schwer ist.“ resümierte Kommandant Markus Piperno.

Die gesamte Gruppe war sich einig, dass man die Verkehrsfahrten regelmäßig durchführen will und dann auch andere Zeitpunkte wählt, um ein umfängliches Bild zu bekommen. Oft ist es nicht nur das „Durchfahren können“, wie der 1. Stellvertretende Kommandant Michael Malcher zu bedenken gab: „An einigen Einsatzstellen, wie z.B. den Seniorenresidenzen benötigen wir im Ernstfall ebenfalls viel Platz um allen anrückenden Fahrzeugen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst die Zufahrt zur Einsatzstelle zu ermöglichen. Für zahlreiche Einsatzstellen dieser Art gibt es Alarmierungspläne und Szenarien, die im Ernstfall umgesetzt werden und automatisch ablaufen.“

Auch unter den Gemeinderätinnen und Gemeinderäten herrschte Einigkeit. Peter Geng sagte, dass es schnell schlüssige Konzepte für das Thema braucht. Vor allem aber müsse eine Umsetzung erfolgen. Geredet hätte man in der Vergangenheit schon des Öfteren, jetzt sei es Zeit, ins Handeln zu kommen, fasst Sabine Petzold die Eindrücke zusammen.