Feuerwehr Reilingen

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Zahlreiche Facetten der Einsatzarbeit eindrucksvoll gezeigt

Artikel vom 14.10.2023

Einsatzübungen bilden den Hauptbestandteil des Feuerwehrdienstkalenders. Im Ernstfall sind schnelles und vor allem sicheres Handeln in einem gefährlichen Umfeld gefragt – zu jeder Tages- und Nachtzeit, egal aus welcher Situation man gerade herausgerissen wird. Die Übungen am Dienstagabend dienen dazu, Wissen aufzufrischen, Routinen zu erarbeiten aber auch Neues auszuprobieren oder ein spezielles Thema näher zu betrachten, zum Beispiel Türöffnungen. Nicht so die Hauptübung. Hier ist das Ziel, ein großes Einsatzszenario, unter möglichst realistischen Bedingungen, einmalig korrekt abzuarbeiten.

Brand in Seniorenzenturm am Feldrain
So lautete der Einsatzbefehl für die anrückenden Einsatzkräfte. Das Szenario nahm einen Brand in einer Personalumkleide im ersten Obergeschoss an. Gemäß Alarmierungsplan rückten alle Fahrzeuge vollbesetzt aus. Das erste Fahrzeug an der Einsatzstelle übernahm sofort die Brandbekämpfung. Unter Atemschutz ging es in das Gebäude bis zur Umkleide im ersten Obergeschoss vor. Nach Setzen eines Rauchvorhangs wurde die verrauchte Umkleide nach eventuellen Verletzten abgesucht und der Brandherd gelöscht. Parallel wurden starke Lüfter in Stellung gebracht, um das Gebäude möglichst schnell rauchfrei zu bekommen.

Die Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung unter Atemschutz im Innenraum.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Die Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung unter Atemschutz im Innenraum.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Die Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung unter Atemschutz im Innenraum.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Die Einsatzkräfte bei der Brandbekämpfung unter Atemschutz im Innenraum.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Der künstlicht verrauchte Raum im Inneren. Im Einsatz ist die Sicht meist noch etwas schlechter weil kein Licht vorhanden ist.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Der künstlicht verrauchte Raum im Inneren. Im Einsatz ist die Sicht meist noch etwas schlechter weil kein Licht vorhanden ist.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Batteriebetriebene Lüfter sind im Innenraum bei großen Gebäuden unerlässlich.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Batteriebetriebene Lüfter sind im Innenraum bei großen Gebäuden unerlässlich.
Foto: Feuerwehr Reilingen

„Das Seniorenzentrum am Feldrain ist eine sehr neue Einrichtung und entspricht den modernsten Standards. Hier wurden beim Bau so genannte Brandabschnitte berücksichtigt, in die die Bewohnerinnen und Bewohner im Fall eines Brandes gebracht werden können. Dies ermöglicht eine bessere medizinische Versorgung und ist stressfreier als eine Evakuierung. Das setzt aber voraus, dass die Abschnitte komplett rauchfrei bleiben. Tritt Rauch in die Abschnitte ein, muss komplett evakuiert werden und das möchte man unter allen Umständen vermeiden.“ Kommentiert Zugführer Michael Sturm, das Übungsszenario geplant hat.

Das Übungsszenario am Haupteingang
Foto: Feuerwehr Reilingen
Das Übungsszenario am Haupteingang
Foto: Feuerwehr Reilingen

Zweites Fahrzeug übernimmt Verlegung in sicheren Bereich
Das zweite Löschgruppenfahrzeug  verschaffte sich Zugang über die Feuertreppe auf der Rückseite, stellte einen zusätzlichen Brandschutz sicher und unterstützte bei der Verlegung der betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner in den sicheren Bereich.

„Wir sind sehr dankbar für solche Übungen, weil sie auch uns immer wieder zeigen, ob das Geschulte auch funktioniert und wir m Ernstfall wissen, was zu tun ist. Einige unserer Mitarbeitenden sind extra aus ihrem „dienstfrei“ gekommen, um bei der Übung zu unterstützen. Natürlich mussten wir die Bewohnerinnen und Bewohner auf die anstehenden Ereignisse vorbereiten, damit nicht zusätzlicher Stress entsteht. Es war beruhigend zu sehen, wie schnell und professionell die Feuerwehr vorgeht und, dass jeder Handgriff sitzt. Mein besonderer Dank gilt hier aber auch den Mitarbeitenden für die Unterstützung.“ Kommentiert die Leiterin der Einrichtung, Frau Elies Pastrik.

Im Seniorenzentrum der AWO am Feldrain kümmern sich derzeit 99 Menschen um die Belange der Bewohnerinnen und Bewohner sowie die anfallenden organisatorischen Arbeiten. Das Zentrum bietet eine moderne Arbeitsumgebung und eine sinnstiftende Tätigkeit. Dennoch sind Fachkräfte auch hier händeringend gesucht.

Die Leiterin der Einrichtung, Frau Pastris, bedankt sich für die Arbeit der Feuerwehr.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Die Leiterin der Einrichtung, Frau Pastris, bedankt sich für die Arbeit der Feuerwehr.
Foto: Feuerwehr Reilingen

Zahlreiche Aufgaben und feste Strukturen
Sowohl in der Übung als auch im Ernstfall, gibt es zahlreiche Aufgaben, die erledigt werden müssen, so zum Beispiel das Deaktivieren der Aufzüge, damit keine Bewohnerinnen oder Bewohner diese nutzen und eventuell stecken bleiben. Für die Brandbekämpfung im Inneren gilt es, die Löschwassereinspeisung im Außenbereich an die Wasserversorgung anzuschließen, damit im inneren an verschiedenen Stellen Löschwasser entnommen werden kann, und so weiter und so fort. Der komplette Einsatz wurde von Michael Malcher geleitet. Der Ablauf sieht vor, dass er als Einsatzleiter nur mit dem Zugführer, in diesem Fall Jürgen Oechsler, in Kontakt steht. Der Zugführer wiederum koordiniert die Aufgaben und Kommunikation zu den Gruppenführern der jeweiligen Fahrzeuge.

Diese Strukturen sorgen dafür, dass im Einsatz alle Bereiche ihre jeweilige Arbeit koordinieren können, ohne sich gegenseitig zu behindern.

Löschwassereinspeisung
Foto: Feuerwehr Reilingen
Löschwassereinspeisung
Foto: Feuerwehr Reilingen

Für Feuerwehrarbeit sensibilisieren – Ehrenamt ist kostenlos aber niemals umsonst
„Alles, was hier so leicht und locker aussieht, wird unzählige Male geübt. In den Feuerwehren wird nicht umsonst sehr viel Zeit in entsprechende Ausbildung investiert. Wir wissen, dass Freiwillige Feuerwehren oft belächelt und nicht als Profis angesehen werden. Oftmals wissen die Menschen aber nicht, dass die Freiwilligen Feuerwehren die gleichen Aufgaben haben, wie die Berufsfeuerwehr. Passiert hier ein Unfall oder kommt es zum Brand, sind nur die Freiwilligen Feuerwehren da um zu Helfen. Leider stellen wir seit Jahren den Rückgang der Bereitschaft fest, selbst mit anzupacken. Ehrenamt ist kostenlos aber niemals umsonst.“ Zieht Kommandant Markus Piperno Bilanz.

Historisch bedingt, ist die Hauptübung immer öffentlich und auch gut besucht. Früher diente sie dazu, der Bevölkerung zu zeigen, was man als Feuerwehr leisten kann. Gleichzeitig sollte ein Gefühl der Sicherheit vermittelt werden.

Heute gilt es aber auch, die Veranstaltung zu nutzen und Eigenwerbung zu betreiben und für die Feuerwehrarbeit zu sensibilisieren.
„Wie viele andere Vereine und Institutionen, hat auch die Feuerwehr mit Nahwuchssorgen zu kämpfen. Für uns gilt es daher,  Veranstaltungen wie die Hauptübung auch zur Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen und mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen, für mehr Verständnis zu werben und für Feuerwehr zu begeistern. Ich glaube, das ist heute gelungen.“ Kommentiert der Pressesprecher der Feuerwehr Reilingen, Michael Grahlert, die gelungene Hauptübung.

Zum Abschluss der Übung tauschte Jürgen Oechsler noch die Zugführerweste mit dem Tambourstab und sorgte mit dem Spielmannszug für den passenden musikalischen Abschluss. Während der Übung selbst kommentierte Kommandant Piperno die Geschehnisse und versorgte die Zuschauenden mit Informationen. Auch die Jugendfeuerwehr packte kräftig mit an und war zahlreich vertreten.

Kommandant Markus Piperno moderierte die Übung für die interessierten Zuschauenden
Foto: Feuerwehr Reilingen
Kommandant Markus Piperno moderierte die Übung für die interessierten Zuschauenden
Foto: Feuerwehr Reilingen

Feuerwehr findet für Jede und Jeden die passende Aufgabe
Die aktive Feuerwehr trifft sich jeden Dienstag ab 20 Uhr im Gerätehaus. Interessierte sind immer herzlich willkommen beim unverbindlichen reinschnuppern in die Feuerwehrarbeit. Feuerwehr findet für jeden und jede die passende Aufgabe. Freitags ab 20 Uhr trifft sich der Spielmannszug. Auch diese Übungsstunde steht allen offen.