Feuerwehr Reilingen

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Gratulation zur bestanden Zugführerprüfung

Artikel vom 06.09.2023

Wir gratulieren Hauptlöschmeister Jürgen Oechsler zur bestandenen Zugführerprüfung. 
Wir wünschen Dir alles Gute für die kommenden Einsätze.
 
Jürgen ist ein waschechtes Urgestein der Reilinger Feuerwehr. Seit 1985 Mitglied, ist er, mit Ausnahme der Altersmannschaft in allen Abteilungen aktiv oder aktiv gewesen. Neben der langjährigen Tätigkeit im Einsatzdienst, unter anderem als Gruppenführer, ist er auch als Ausbilder im Unterkreis aktiv und führt als Tambourmajor unseren Spielmannszug an. 

Jürgen Oechsler
Foto: Feuerwehr Reilingen
Jürgen Oechsler
Foto: Feuerwehr Reilingen

Was macht eigentlich ein Zugführer?
 
Auf den Berufsalltag übertragen, stellt der Zugführer im Einsatz eine weitere Führungsebene dar, die dann gebraucht wird, wenn der Einsatz die Notwendigkeit eines Zuges (mehrere Fahrzeuge), z.B. Löschzug, erfordert. Auf einem Löschgruppenfahrzeug sitzen in aller Regel neun Einsatzkräfte, eine so genannte Löschgruppe. Die Führung im Einsatz über nimmt der Gruppenführer. 
 
Werden zur Bekämpfung der Schadenslage mehr als zwei Gruppen benötigt, koordiniert eine Zugführerin bzw. ein Zugführer deren Einsatz und kommuniziert über die Gruppenführer*innen. Kommen mehrere Züge zusammen, kommt eine weitere Führungsebene zum Tragen, und es wird eine Verbandsführerin bzw. ein Verbandsführer benötigt. 
 
Neben der Tätigkeit im Einsatz, sind Gruppen- und Zugführer*innen ein wichtiger Bestandteil der Aus- und Weiterbildung aller Einsatzkräfte. In ihrer eigenen Ausbildung beschäftigen sie sich neben Löschangriff und Hilfeleistung auch intensiv mit Gefahrstoffen, Baukunde, Unterrichtslehre, vorbeugendem Brandschutz, Einsatzrecht und -taktik, Führungsorganisation und Brandmeldeanlagen.  

Lehrgangsteilnehmende der Zugführerausbildung. 
Foto: Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg
Lehrgangsteilnehmende der Zugführerausbildung.
Foto: Landesfeuerwehrschule Baden-Württemberg

So viele Aufgaben – Wie behält man da den Überblick?
Aufgaben sowie Zuständigkeiten sind klar geregelt. Für bestimmte Tätigkeiten sind ärztliche Eignungen, ein Führerschein oder andere Zusatzqualifikationen erforderlich. Grundsätzlich weiß jede Einsatzkraft, welche Aufgaben sie übernehmen kann und darf. Im Alarmierungsfall und beim Ausrücken geht das alles mehr oder weniger automatisch und regelt sich oft über den Sitzplatz im jeweiligen Auto und die Ausrückordnung.
 
Klare Regelungen der Aufgaben und Zuständigkeiten haben mehrere Vorteile. Der Wichtigste: Im Einsatzfall wird dadurch wenig Zeit verloren. Bei Problemen oder Rückfragen, weiß man immer, wer für was zuständig ist und an wen man sich wendet. Feuerwehrdienstvorschriften regeln klar, was wann wie zu tun ist, in welcher Funktion man sich wo aufhalten soll oder muss usw. Abläufe, Aufgaben und Material sind standardisiert. Dies ist für Berufsfeuerwehr und Freiwillige Feuerwehr identisch. 

Zwei Dinge gilt es zu verstehen: Im Einsatzfall ist Feuerwehr mehr als ein Hobby, das bei einem Fehler auch tödlich enden kann. Es gibt keine Halbzeitpause oder einen TimeOut. Eine Freiwillige Feuerwehr tut genau dasselbe, wie eine Berufsfeuerwehr - Feuer ist Feuer und Notlage ist Notlage. Eine Berufsfeuerwehr hat aber natürlich wesentlich mehr Einsätze und unter Umständen andere bzw. mehrere Fahrzeuge zur Verfügung und ist im Einsatzfall bereits im Gerätehaus und kann sofort losfahren. Grundsätzlich ist die Tätigkeit auf Gebiete beschränkt, nicht auf Tätigkeiten. Es gibt also keine Einsätze, bei denen statt der Freiwilligen, die Berufsfeuerwehr kommt, weil bspw. der Verkehrsunfall besonders schwer oder der Brand besonders groß ist. Der Deponiebrand im Jahr 2022 ist von den Feuerwehren Reilingen und Hockenheim übernommen worden, die dann nach und nach die umliegenden Freiwilligen Feuerwehren zur Unterstützung alarmiert haben. Zwischenzeitlich haben mehr als 250 freiwillige Feuerwehreinsatzkräfte Hand in Hand zusammengearbeitet.
 
Hieraus ergibt sich dann der zweite Vorteil der Regelungen: Alle nachrückenden Einsatzkräfte können sofort unterstützen, ohne lange Abstimmung, was zu tun ist. Befehle und Wege sind kurz und die Funktionen klar definiert. Oft ist es sogar so, dass Fahrzeuge in ähnlicher Logik beladen sind, so dass man auch unter Zeitdruck, in einem „fremden“ Fahrzeug, das Benötigte finden kann.

Markierungen auf dem Feuerwehrhelm für Gruppen- oder Zugführer*innen
Foto: Feuerwehr Reilingen
Markierungen auf dem Feuerwehrhelm für Gruppen- oder Zugführer*innen
Foto: Feuerwehr Reilingen
Farbige Einsatzwesten Kennzeichnen Gruppen- und Zugführer*innen sowie Einsatzleiter*innen
Foto: Feuerwehr Reilingen
Farbige Einsatzwesten Kennzeichnen Gruppen- und Zugführer*innen sowie Einsatzleiter*innen
Foto: Feuerwehr Reilingen

Gerade in Einsätzen wie dem Deponiebrand ist es wichtig, die Kamerad*innen, die man sucht, schnell ausfindig machen zu können. Daher ist auf der Einsatzkleidung meist zu lesen, welcher Feuerwehr die Person angehört. Personen mit Sonderaufgaben oder Qualifikationen, sind durch Zeichen auf dem Helm oder durch zusätzliche Westen gekennzeichnet. 
 
So hat die Person mit der Qualifikation Gruppenführer*in einen roten Balken auf dem Helm. Die Qualifikation Zugführer*in weißen zwei rote Balken aus. Verbandsführung wird durch einen durchgängig roten Kreis gekennzeichnet. Durch farbige Westen werden dann Personen in der jeweiligen Rolle gekennzeichnet, z.B. Gruppenführer, Zugführer, Abschnitts- oder Einsatzleiter.