Feuerwehr Reilingen

Einsatzstichwort: F3 (Industrie/Lagerhalle)

Einsatzbeginn: 25.12.2022, 18:41 Uhr
Einsatzende: 26.12.2022, 03:24 Uhr

Fahrzeug(e)im Einsatz:

• REI19/1 - Mannschaftstransportwagen (MTW)
• REI44 - Löschgruppenfahrzeug 16/12 (LF 16/12)
• REI46 - Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug 20/12 (HLF 20/12)
• REI74 - Gerätewagen Logistik 2 (GW-L2)

Großbrand in Walldorfer Bäckerei
Als wir gegen 18:40 Uhr, mit dem Alarmstichwort „F3 (Industrie/Lagerhalle)“ alarmiert wurden, kämpften die Kamerad*innen der Feuerwehren Walldorf, Wiesloch und Nußloch schon über eine Stunde dagegen, dass die Flammen der im Vollbrand stehenden Produktionsgebäude der Bäckerei Rutz, im Walldorfer Industriegebiet, auf umliegende Gebäude überschlagen. Schon beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte waren Explosionen im Gebäudeinneren zu hören und die Hallen standen im Vollbrand. Im Gebäude befanden sich nach ersten Annahmen Gasflaschen, die eine Brandbekämpfung von innen vorerst ausschlossen.

Die Einsatzleitung entschied sich die Reilinger Feuerwehr nachzualarmieren, um den Gebietsbrandschutz sicher zu stellen, da im Gebiet der Walldorfer Feuerwehr mittlerweile alle verfügbaren Mittel an der Einsatzstelle gebraucht wurden. Parallel war auch der Umweltmesstrupp aus Ladenburg und Leimen auf dem Weg zur Einsatzstelle. Die Feuerwehr Reilingen, mit allen Fahrzeugen auf der Anfahrt, wurde noch während der Anfahrt zur Einsatzstelle umgeleitet, um die Wasserversorgung, die nicht stabil war, aufrecht zu erhalten und über weiter Entnahmequellen, Wasser über eine längere Wegstrecke zur Einsatzstelle zu fördern.

Den Gebietsschutz übernahm die Feuerwehr Mühlhausen. Gegen 18:55 Uhr wurde dann Sirenenalarm und Warnung über die mobilen Katastrophenschutz Apps für das Walldorfer Stadtgebiet ausgelöst und die Bevölkerung gebeten, Fenster und Türen zu schließen. Nach Angaben der Berufsfeuerwehr Heidelberg, waren Geruchsbelästigungen bis nach Heidelberg zu vermelden. Ähnliches kam als Rückmeldung aus Sandhausen.

Zeitnah wurden zusätzlich Einsatzkräfte aus den umliegenden Wehren nachgefordert, unter anderem die Drehleiterfahrzeuge aus Schwetzingen und Hockenheim, um das Feuer unter Atemschutz aus den Drehleitern heraus bekämpfen zu können.
Wir hatten mittlerweile die Wasserversorgung mit 4 Leitungen über jeweils 250m und zwei zusätzlichen Pumpen sowie ein Löschfahrzeug hergestellt und speisten das Löschwasser für die Feuerwehren Walldorf, Schwetzingen und Wiesloch ein.

Die Feuerwehr Hockenheim übernahm zusätzlich noch Brandschutzaufgaben für den Umgebungsbereich. Neben Polizei und Rettungsdienst, war ebenfalls das THW vor Ort und leuchtet die Einsatzstelle aus und unterstütze mit Baggern beim Verräumen. Gegen 3:30 Uhr waren dann alle Fahrzeuge der Reilinger Feuerwehr wieder im Gerätehaus und wurden durch Auffüllen der Verbrauchsmaterialien, Atemschutzgeräten und Schläuchen wieder in die Einsatzbereitschaft versetzt. Die Prüfung und Reinigung der eingesetzten Mittel dürfte wohl noch mehrere Stunden in Anspruch nehmen.

In dem Betrieb wurde zu der Zeit nicht produziert. Bei allem Unglück war es wieder ein perfektes Zusammenarbeiten aller Einsatzkräfte der umliegenden Feuerwehren. Die Brandbekämpfung geht sofort Hand in Hand und verläuft reibungslos.