Feuerwehr Reilingen

Einsatzstichwort: F3 Gebäudebrand

Einsatzbeginn: 30.07.2022, 05:39 Uhr
Einsatzende: 30.07.2022, 10:30 Uhr
Fahrzeuge: REI46 - Hilfeleistungs-Löschfahrzeug (HLF 20/16), REI44 - Löschgruppenfahrzeug (LF 16/12), REI74 - Gerätewagen Logistik (GW-L2), REI19 - Mannschaftstransportwagen (MTW)

Überlandhilfe bei Gebäudebrand
 
Um 5:39 Uhr erreichte uns die Alarmierung der Leitstelle zur Überlandhilfe für die Kamerad*innen der Feuerwehr Hockenheim, bei einem Gebäudebrand. Anhand des Einsatzstichwortes „F3 Gebäudebrand“ war klar, wir müssen mit allen Fahrzeugen ausrücken.
 
Beim Eintreffen an der Einsatzstelle brannte das Gebäude bereits in voller Ausdehnung. Binnen weniger Minuten hatte sich das Feuer bis unters Dach ausgebreitet. Die Einsatzleitung entschied sich dafür, das Feuer durch mehrere parallele Maßnahmen zu bekämpfen. So wurde, nach dem Aufbau der Wasserversorgung, die Drehleiter mit Atemschutzgeräteträgern besetzt, um den Brand von oben zu bekämpfen. Mehrere Einsatzkräfte rückten unter Atemschutz ins Innere des Gebäudes vor, um allen Bewohnerinnen und Bewohnern nach draußen zu helfen und die Brandbekämpfung von innen heraus zu übernehmen. Weitere Trupps löschten zusätzlich von außen und bauten Riegelstellungen rund um das brennende Wohnhaus auf, um ein Übergreifen der Flammen auf die umliegenden Gebäude zu verhindern.
 
Insgesamt befanden sich 11 Personen im Gebäude, die teilweise im Schlaf von dem Brand überrascht wurden. Eine Person musste mit Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Zusätzlich verletzte sich ein Feuerwehrmann, der ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden musste. Bei den Verletzten besteht keine Lebensgefahr.
 
Der Oberbürgermeister der Stadt Hockenheim, Marcus Zeitler und der stellvertretende Kreisbrandmeister machten sich ebenfalls ein Bild der Lage.
 
Als die Flammen begannen durch das Dach zu schlagen, entschloss sich die Einsatzleitung dazu, mittels Drehleiter das Dach zu öffnen, um besser löschen zu können.
 
Die Besatzung unseres Gerätewagen Logistik richtet eine Sammelstelle für die Atemschutzgeräteträger ein, unterstütze bei der Verpflegung und nahm die kontaminierte Einsatzkleidung entgegen. Gerade letzteres ist für uns Feuerwehrfrauen und -männer eine sehr wichtige Angelegenheit, da die Kleidung bei so einem Einsatz sehr stark mit Rauchgasen kontaminiert ist, die zu Krebs führen können. Daher ist es für uns auch immer wieder unverständlich, warum sich Schaulustige in Einsatznähe aufhalten, nur um zu sehen, was da passiert. Rauch und Brandgase sind giftig, egal, was brennt. Halten sie im Falle eines Brandes weiträumigen Abstand ein und schließen sie vorsorglich Fenster und Türen.
 
Polizei und Rettungsdienst waren ebenfalls mit einem Großaufgebot vor Ort.
 
„Die Zusammenarbeit im HORAN-Gebiet ist einfach immer wieder hervorragend. Jedes Rad greift in das andere. Ruck zuck stehen Atemschutzsammelstelle, Verpflegung, Waschgelegenheiten, sowie Fahrzeuge und Einsatzkräfte zur Verfügung. Auch um 5:30 Uhr morgens. Es ist uns gelungen, dass keines der umliegenden Gebäude zu Schaden kam und das trotz der engen Bebauung der Straße.“ Kommentiert Kommandant Piperno den Einsatz.
 
Zusätzlich zur Feuerwehr Hockenheim und Reilingen, unterstützden noch die Feuerwehren aus Neulußheim und Walldorf an der Einsatzstelle. Die Feuerwehr Altlußheim übernahm die Sicherstellung der Grundversorgung für die Stadt und bezog das Hockenheimer Gerätehaus. Die Feuerwehr Walldorf unterstützte zusätzlich mit einem Gelenkmast, durch denn dann das Feuer im Dach auch über die Rückseite bekämpft werden konnte.
 
Für uns war der Einsatz um 10:30 Uhr beendet. Danach ging es daran, die Fahrzeuge und Gerätschaften wieder in einsatzbereiten Zustand zu versetzen. Die Nachlöscharbeiten vor Ort dauerten weiter an. Zur Unterstützung der Nachlöscharbeiten wurde noch das THW Wiesloch-Walldorf hinzugezogen, um bei der Beseitigung von Brandschutt zu helfen
 
Text: MGR