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Übungsbetrieb geht in die Sommerpause

Artikel vom 03.08.2022

Übungsbetrieb geht in die Sommerpause oder woher bekommt die Feuerwehr eigentlich das Löschwasser?
 
Dank der gelockerten „Corona-Maßnahmen“ können wir seit ein paar Wochen wieder in etwas größerer Runde üben. Uns freut das sehr, weil:
1)    Mehr Teilnehmer erlauben komplexere Übungsszenarien
2)    Mehr Übungen in gleicher Zeit, weil die Inhalte nicht wiederholt werden müssen
3)    Es macht einfach mehr Spaß
 
Die Ausbildung bei der Feuerwehr folgt inhaltlich einem Ausbildungsplan und den verschiedenen Feuerwehrdienstvorschriften. Aktuell üben wir in zwei Zügen (A+B) und beide haben sich, vor der verdienten Sommerübungspause, noch einmal mit dem Thema Wasserentnahme offenes Gewässer und Wasserförderung lange Wegstrecke beschäftigt.
 
Was bedeutet das genau und woher bekommt die Feuerwehr eigentlich das Wasser?
Nun, da gibt es eine Reihe an Möglichkeiten: Je nach Fahrzeug-Art besitzt das Fahrzeug einen Wassertank, aus dem Löschwasser direkt entnommen werden kann. Abhängig von der Menge, reicht dies für ein paar Minuten Löschen. Die anderen Möglichkeiten sind: Versorgung mittels eines anderen Fahrzeuges, Hydranten, Brunnen oder offene Gewässer.

Schlauchhaspeln mit Zubehör zur Wasserentnahme aus Hydranten und Aufbau einer Wasserversorgung
Foto: Feuerwehr Reilingen
Schlauchhaspeln mit Zubehör zur Wasserentnahme aus Hydranten und Aufbau einer Wasserversorgung
Foto: Feuerwehr Reilingen
Festverbaute Pumpe im Fahrzeug
Foto: Feuerwehr Reilingen
Festverbaute Pumpe im Fahrzeug
Foto: Feuerwehr Reilingen
Standrohr, was nach Öffnen des Unterflurhydranten eingeschraubt wird, um Wasser entnehmen zu können.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Standrohr, was nach Öffnen des Unterflurhydranten eingeschraubt wird, um Wasser entnehmen zu können.
Foto: Feuerwehr Reilingen

Wasser aus dem Hydranten
Innerorts verfügen Städten und Gemeinden über ein dichtes Netz an sogenannten Unter- bzw. Überflurhydranten. In der Regel befinden sich im Gebäude-Umkreis von 300m meist zwei Hydranten, die eine Wassermenge von mindestens 400l/min. je Hydrant liefern.
 
Erstere verstecken sich unter den Abdeckungen auf der Straße und werden leider immer wieder gerne mal von den vielen Parkakrobaten des Straßenverkehrs zugeparkt. Oberflorhydranten sind von weitem sichtbar und stellen für versierte Verkehrsteilnehmende eine größere Herausforderung beim Zuparken dar. Aber auch hier gibt es nichts, was es nichts gibt.
 
Wir haben alles an Werkzeug, was es braucht, um uns trotzdem Zugang zu den zugeparkten Hydranten zu schaffen. Da dies im Zweifel aber viel Zeit kostet, sind wir da im Zweifelsfall, zusammen mit der Polizei, nicht wirklich zimperlich und das wird auch nicht günstig.
 
Die weiß-roten Hydranten-Schilder zeigen uns, welche Art Hydrant in der Nähe zu finden ist, welchen Durchmesser die Leitung hat und wo der Hydrant zu finden ist. Für eine Fahrzeugführerin bzw. einen Fahrzeugführer sind sie ein Zeichen dafür, dass im Umkreis von ein paar Metern ein Hydrant ist und man nochmal checken sollte, ob man sein Fahrzeug nicht auf Selbem abgestellt hat.

Beispieldarstellung Hydrantenschild (Quelle: Wikipedia)
Beispieldarstellung Hydrantenschild (Quelle: Wikipedia)

Was tun, wenn keine Hydranten in der Nähe sind?
Bei Waldbränden oder bei Höfen, die außerhalb der Gemeinde liegen, ist oft kein Hydrant verfügbar, aber es befindet sich ein offenes Gewässer in der Nähe. Größere Gebäude halten teilweise Löschwasserteiche bereit. In diesen Fällen kommt die Wasserentnahme aus einem offenen Gewässer zum Tragen. Hier wird mittels Saugschläuchen, einem Saugkorb und einer Pumpe, das Wasser direkt entnommen und an die Pumpe des Fahrzeuges weitergeleitet. Die speziellen Saugschläuche sind notwendig, da sich die Schläuche, die wir zum Löschen verwenden, bei Unterdruck zusammenziehen und somit kein Wasser fördern würden.
 
Das Zusammenkuppeln der kurzen Saugschläuche, das Absichern der Saugschläuche mit einer Leine und die Inbetriebnahme der Pumpe üben wir regelmäßig, damit es im Ernstfall Routine ist und schnell geht.
 
Die gleiche Pumpe kann auch bei einer Wasserförderung über lange Wegstrecken zum Einsatz kommen. Nach ca. 800m wird sie dann als so genannte Verstärkerpumpe eingesetzt. Der Vorteil ist, dass dafür nicht ein komplettes Fahrzeug abgestellt werden muss.
 
Der Aufbau und der Betrieb einer Wasserförderung über lange Wegstrecken ist sehr aufwendig. Auch hier würden wir im Zweifel mit den Feuerwehren der Nachbargemeinden zusammenarbeiten. Unser Gerätewagen Logistik erlaubt das Verlegen einer solchen Strecke direkt aus dem Fahrzeug heraus und erlaubt uns aktuell eine Strecke von bis zu 2km.

Zubehör inklusive der Saugschläuche für die Wasserentnahme aus offenem Gewässer.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Zubehör inklusive der Saugschläuche für die Wasserentnahme aus offenem Gewässer.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Erste Wasserabgae beim Einkuppeln der Pumpe
Foto: Feuerwehr Reilingen
Erste Wasserabgae beim Einkuppeln der Pumpe
Foto: Feuerwehr Reilingen
Im Pumpenbetrieb beaufsichtigt der Maschinist das Aggregat
Foto: Feuerwehr Reilingen
Im Pumpenbetrieb beaufsichtigt der Maschinist das Aggregat
Foto: Feuerwehr Reilingen
Das angesaugte Löschwasser leiten wir im Übungsfall wieder zurück in das Gewässer.
Foto: Feuerwehr Reilingen
Das angesaugte Löschwasser leiten wir im Übungsfall wieder zurück in das Gewässer.
Foto: Feuerwehr Reilingen