Feuerwehr Reilingen

Besser kann ein Jubiläum nicht sein – Jubiläumsrock der Feuerwehr wird zur Riesenparty
 
Die Vorbereitungen für den Jubiläumsrock begannen schon 2021. Zu diesem Zeitpunkt, mitten in Pandemie und Lockdown, konnte sich kaum einer vorstellen, wie das alles werden sollte, ob Besucher kommen oder ob das Fest überhaupt stattfindet.
 
Ein Jahr später, gegen 22 Uhr, stapelt sich das Leergut so hoch wie der Getränkeanhänger und man kann kaum noch Pflastersteine auf dem Platz vor dem Gerätehaus und dem Franz-Riegler-Haus erkennen. Wahnsinn, Reilingen – das war der legendärste Sommerrock, den Reilingen je gesehen hat. Aber gehen wir nochmal ein paar Stunden zurück.
 
Florian Reilingen 23 Ankunft Gerätehaus, kommen.
 
Noch bevor die ersten Besucherinnen und Besucher zum Familiennachmittag strömten, sorgte Fabian Klett, einer unserer Gerätewarte, mit seinen Helfern für eine ganz besondere Überraschung, mit der niemand gerechnet hatte. Sie hatten unser altes Tanklöschfahrzeug fahrtauglich gemacht und auf Hochglanz poliert.
 
Gegen 12:45 Uhr, steuerte Fabian „Florian Reilingen 23“, mit Blaulicht und Martinshorn durch die Graf-Zeppelin-Straße bis vors Gerätehaus. Mit diesem Gast hatte keiner gerechnet. Ein Großteil der anwesenden Kameradinnen und Kameraden hatte damit unzählige Einsätze gefahren und dutzende Renndienste auf dem Hockenheimring absolviert. Bis das Fahrzeug 2007 außer Dienst ging, gab es kein Jugendzeltlager, an dem „der Tanker“ nicht zum Brandschutz mit vor Ort war.

Für uns Feuerwehrleute ist unsere Ausrüstung das, was im Zweifel über Leben und Tod entscheidet. Oft sind die Dinge jahre- oder jahrzehntelang im Einsatz und werden entsprechend aufwendig gepflegt und gewartet. „Der Tanker“ war 33 Jahre im Dienst. Keiner der damit Einsätze gefahren hat, vergisst den Geruch beim Einsteigen, wie es sich angehört hat beim Fahren oder das Fluchen der Maschinisten, weil der LKW keine Servolenkung hatte.
 
Fabian hatte das Auto kaum abgestellt, war schon Aufsitzen angesagt. Die Augen leuchteten bei allen. Unser Kommandant Markus Piperno beschreibt es in einem Satz, passend und ohne, dass man noch etwas hinzufügen müsste: „Ich hab‘ Gänsehaut.“
 
Danke an Fabian und an alle, die das ermöglicht haben. Viel Anklang fanden auch die anderen historischen Feuerwehrfahrzeuge der Ausstellung. Neben dem ältesten Fahrzeug, Baujahr 1949, gab es auch einen historischen Feuerwehrkran und einen ehemaligen Einsatzleitwagen des Katastrophenschutzes aus Mannheim zu sehen.

Tolle Resonanz am Familiennachmittag – Jugendfeuerwehr und Spielmannszug laden zum Mitmachen ein.
 
Pünktlich um 13 Uhr strömten bereits die ersten Familien zum Gerätehaus. Für viele war die Drehleiter der erste Halt. Bis in den frühen Abend hinein fuhren die Kameraden der Feuerwehr Hockenheim, unzählige kleine und große Besucherinnen und Besucher, 30m über die Dächer Reilingens hinaus. Eine Aussicht, die man nicht alle Tage genießen kann.

Pünktlich zu Beginn des Familiennachmittages hatten auch die Jugendfeuerwehr und der Spielmannszug ihre Pavillons und Mitmach-Aktionen aufgebaut. Angeboten wurde eine Feuerwehrhüpfburg, ein kleiner Parcours, bei dem es galt, möglichst geschickt mit dem Schlauch umzugehen und eine Hindernisstrecke, die mit den Mini-Feuerwehrfahrzeugen umfahren werden konnte. Der Spielmannszug hatte verschiedene Instrumente dabei, die auch gleich ausprobiert werden konnten. Ein Highlight für die Kids war der Besuch von Fireman Sam aus der gleichnamigen Fernsehserie. Es dauerte in der Tat nicht lange, bis alle zusammen, vor der Bühne, etwas Feuerwehrgymnastik machten.

Neben leckerem Grillgut und kühlen Getränken war auch der Kuchenverkauf unserer Altersmannschaft sowie die verschiedenen kalten und warmen Kaffeespezialitäten unserer Feuerwehrfrauen ein voller Erfolg. Dank der musikalischen Begleitung durch unseren Spielmannszug, unter der Führung unseres Tambourmajors Jürgen Öchsler und dem Musikverein Harmonie unter der Leitung von Alexander Hartmann, war es ein rundum gelungener Familiennachmittag. Eine kleine musikalische Überraschung hatte unser Spielmannszug noch in petto: Unser Kamerad Bernhard Marx tauschte kurzzeitig die Pfeife mit dem Dudelsack und spielte ebenfalls noch ein Musikstück.
 
Noch bevor mit Get Laid die erste Liveband anfing zu spielen, wurde so langsam klar, dass wohl noch eine Menge Arbeit auf die Helfer zukam.

Am frühen Abend wurde es dann laut auf der Bühne
 
Kurz vor 19 Uhr war dann nicht nur die Bar inklusive Cocktailstand geöffnet, mit Get Laid betrat auch die erste von zwei Live-Bands die Bühne. Bei feinster Covermusik dauerte es nicht lange, bis sich neben den Sitzplätzen auch die Stehplätze vor der Bühne füllten und an der Kasse, bei Essen, Getränken und Bier das Personal aufgestockt werden musste.
 
„Wir hatten schon wesentlich mehr eingekauft als in den Jahren zuvor. Trotzdem sind wir noch unzählige Male unsere Lieferanten angefahren, die für uns die Lager geleert haben. Das Leergut hat sich schnell in die Höhe gestapelt. Wir haben wirklich getan, was möglich war. Die meisten waren seit 9 Uhr ununterbrochen im Einsatz. Sogar unser oberster Dienstherr, Bürgermeister Weisbrod, hat uns geholfen und kräftig mit ausgeschenkt. Mehr ging wirklich nicht.“ Resümiert der stellvertretende Kommandant Florian Schulze.

Spätestens mit der Übernahme der Bühne durch die ZAP-Gang gegen 21:30 Uhr, war kaum noch das Pflaster vor dem Franz-Riegler-Haus oder dem Gerätehaus zu sehen. Wie zuvor Get Laid, brachte auch die ZAP-Gang mit bester Partymusik die Menge zum Toben.
 
Es war eine unglaublich gute Stimmung. Man kann wohl sagen, der legendärste Sommerrock, den Reilingen bis dato erlebt hat.

Wir bedanken uns bei allen Besucherinnen und Besuchern, den Helferinnen und Helfer sowie deren Familien, bei der Altersmannschaft, der Jugendfeuerwehr, dem Spielmannszug, dem Musikverein Harmonie, der Feuerwehr Hockenheim und allen Lieferanten für die Unterstützung.
 
Ein besonderer Dank geht auch an unsere Sponsoren, ohne die der Jubiläumsrock so nicht möglich gewesen wäre. Stellvertretend für alle hier noch ein Bild mit dem stellvertretenden Kommandanten Florian Schulze, Barbara Vogel von der Sparkasse Heidelberg, Thomas Plautz von der Firma Schaumaplast und Kommandant Markus Piperno.